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Der Newsletter-Redakteur hat das Glück, in seinem Freundeskreis einen Beziehungspfleger zu haben. Dieser erstaunliche Mensch, nennen wir ihn Willy, musste sich in der schlimmsten Corona-Zeit aus gesundheitlichen Gründen aufs Land zurückziehen. Er hat dort über 500 Tage lang ausgeharrt, oft wochenlang keinen Menschen gesehen und sich dennoch nicht einsam gefühlt. Gäbe es einen Meistertitel für Beziehungspfleger, er wäre unter den Champions. Er machte es sich zum Beispiel zur Angewohnheit, aus der Einsamkeit der geographischen Einschicht heraus zumindest drei Menschen pro Tag telefonisch zu kontaktieren. Das müssen nicht einmal enge Freunde sein, auch flüchtige oder fast vergessene Bekannte kann man ja anrufen. Als guter Beziehungspfleger schreibt er auch Briefe, schickt Emailgrüße und taucht immer wieder einmal unverhofft auf diversen Kanälen mit einem Zuruf, einer Botschaft, einer Frage auf. Natürlich überlegt er sich auch, was er sagen, wissen, erfahren möchte, aber manchmal meldet er sich einfach so. Und so ist es immer wieder eine Freude, von ihm zu hören. Man fühlt sich aufgerufen, selbst zum Beziehungspfleger zu werden. Fingerzeige dazu finden sich reichlich in diesem Newsletter.

Viel Spaß bei der Lektüre!

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"Die Einsamkeit", schrieb der französische Dichter Honoré de Balzac, "ist eine schöne Sache, aber man braucht einen, der einem sagt, die Einsamkeit ist eine schöne Sache." Und wenn so jemand fehlt, geht man besser wo hin. Es gibt zahlreiche Initiativen gegen Einsamkeit, nicht zuletzt ist die Rocking Community eine solche. Deshalb wird sie auch auf der "Plattform gegen Einsamkeit" angeführt. Man entdeckt dort einige interessante Initiativen, von der Telefon-Hotline bis zum Frühstückstreffen.

Auch die "Social City Wien" kampagnisiert gegen Einsamkeit. Man kann auf der Website zu diesem Thema wissenschaftliche Berichte und Aufzeichnungen von Diskussionsveranstaltungen nachlesen bzw. nachsehen. Und eine Broschüre gibt es auch zum Download.

Im Palast der Demokratie

Es hatte schon beim Dach herein geregnet, Brandschutz und Fluchtweganlagen entsprachen nicht mehr der aktuellen Gesetzgebung. Von Barrierefreiheit konnte auch nicht wirklich die Rede sein - das 1883 eröffnete Parlamentsgebäude von Theophil Hansen verfügte zwar über prachtvolle Säulenhallen, tonnenschwere Kristallluster und eine sensationelle Kristallglas-Decke über dem großen Sitzungssaal, aber ein grundlegender Sanierungsbedarf war nicht mehr zu leugnen. So also nahm man viel (von unserem Steuer-) Geld in die Hand, damit unsere Volksvertreter im 21. Jahrhundert (hoffentlich) ordentlich arbeiten und wir uns umfassend über sie informieren können.

Damit das Haus entsprechend "geöffnet" werden konnte, wurde das riesige Lager im Untergeschoß ausgeräumt und zu einem großzügigen Besucher*innen-Zentrum umgestaltet, frei zugängliche Bibliothek inklusive. Um "einfach hinein spazieren" zu können, muss man sich allerdings registrieren (Lichtbildausweis!) und mitgebrachte Taschen, Jacken, Mäntel, Schals und auch sich selbst durchleuchten lassen - also bitte keine Messer oder Scheren einzuschleusen versuchen, die werden gnadenlos abgenommen. Operngucker werden zwar kritisch beäugt, dürfen aber mit ins neue Parlament.

Vom Modell des Baus im Erdgeschoß bis zur Besuchsgalerie unter der eindrucksvollen Glaskuppel am Dach führte unser Weg unter der wie immer fachkundigen Leitung von Stefan Riedl, der zu Geschichte und Architektur ebenso viel zu erzählen wusste wie über häutende Schlangen, vergoldete Klaviere oder die hochmoderne technische Ausstattung des Nationalrats-Sitzungssaales, der bis 2017 über nur 5 (fünf) Steckdosen verfügt hatte. Da war‘s wohl wirklich Zeit, etwas zu
unternehmen...

Der prachtvolle Bau des Theophil Hansen aus 1883 ist im 21. Jahrhundert angekommen, wir waren beeindruckt. Drei weitere Termine für Führungen mit Stefan Riedl im "neuen" alten Parlament stehen bereits im Rockies-Kalender!

CU there / Désirée

Das rote Baujuwel

Mit dem Karl-Marx-Hof bekam der Soziale Wohnbau in Wien sein bekanntestes Baudenkmal. Nach Plänen des Architekten Karl Ehn wurde die Anlage in nur 5-jähriger Bauzeit 1930 eröffnet und ist mit über 1000m Länge der längste zusammenhängende Wohnbau. Er bietet Wohnraum für ca. 1500 Menschen. Weil im Wien der Zwanziger Jahre eine massive Wohnungsnot herrschte, wollten die damaligen Sozialdemokraten mit der Errichtung solcher Wohnbauten dieser ein Ende setzen.

Wir wurden von einem jungen Guide durch das weitläufige Areal geführt. Er brachte uns die geschichtlichen Hintergründe dieses Baujuwels näher. In den Innenhöfen war alles für den täglichen Bedarf untergebracht. Es gab eine Apotheke, zwei Kindergärten, eine Mutterberatungsstelle, ein Jugendheim, ein Ambulatorium, div. Geschäftslokale, etc. Leider war es an diesem Tag sehr kalt und so sind wir schneller als erwartet durch den Innenbereich marschiert. Unsere Hoffnung, vielleicht eine Wohnung besichtigen zu können, hat sich leider nicht erfüllt. Auch die Besichtigung des legendären Waschsalons wurde uns verwehrt, da dieser bis heute noch von den Mietern genutzt wird und deshalb für Besucher tabu ist. Somit waren wir großteils aufs Museum angewiesen, welches im ehemaligen Waschsalon 2 untergebracht ist. Historische Bilder zeigen eindrucksvoll die damalige Wohnsituation und wie der Bau anfänglich ausgesehen hat. Das Wasser und die anfänglich am Gang befindlichen WC Anlagen wurden erst nach ersten Sanierung in die Innenräume verlegt.

Heute befindet sich in der weitläufigen Anlage, die von viel Grün und Altbaumbestand geprägt ist, ein Kindergarten und für Fahrräder und gärtnerische Gerätschaften gibt es überdachte Unterstellmöglichkeit. Um die Wohnqualität dem heutigen Standard anzupassen, werden noch immer Wohnungen zusammengelegt und Badezimmer errichtet. Der Karl Marx Hof ist denkmalgeschützt.

Liebe Grüße, Elfi

Monets Garten

Viele werden Monets Bilder schon in Museen und bei Ausstellungen gesehen haben. Sie auf Wänden und dem Boden einer ca. 3000 m² großen Halle projiziert, in Bewegung und im Detail zu sehen ist allerdings eine Klasse für sich. Wir fühlten uns, als ob wir tatsächlich in seinen Werken waren. Die anwesenden Rockies waren verzaubert! Monets Garten wurde zum Teil nachgebaut, wir konnten darin lustwandeln. Wenn Du es noch nicht sehen konntest - die Veranstaltung wurde bis 5. März verlängert!

Alles Gute, Alice

Supernova auf dem Eis

Nach einer zweijährigen, pandemiebedingten Pause war Holiday on Ice wieder in Wien zu Gast mit der neuen Show SUPERNOVA. Wir wurden auf eine abenteuerliche Reise von der Erde ins Universum mitgenommen. Eisläufer und Artisten - ja, die gab es auch - waren erste Klasse, die Kostüme phantasievoll und bunt und das "Bühnenbild" beeindruckend in 3D. Alte Pop-Musik wurde teils modernisiert, es gab auch fetzige Rock- und Punk-Musik. Wir haben es sehr genossen, waren begeistert und werden uns im Januar 2024 wieder bei Holiday on Ice einfinden. Vielleicht bist Du dann auch dabei?

Auf bald, Alice

Wenn die Kugel rollt

Im Winter ist man oft gezwungen, die sportliche Tätigkeit in den Indoor-Bereich zu verlagern. Somit war es wieder einmal an der Zeit, eine Bowlingrunde anzusetzen. Viele kannten das Spiel schon vom Vorjahr, aber auch Neulinge fanden bald Gefallen an dieser schweren Kugel mit ihren drei charakteristischen Löchern, in denen die Finger Halt finden.
So wurde es wieder zu einem vergnüglichen Abend, obwohl sportlichen Ergebnisse ein wenig bescheiden ausfielen. Hauptsache, es hat wieder Spaß gemacht und wir konnten uns ein wenig sportlich betätigen. Um die Sache vielleicht ein wenig leichter zu gestalten, werden wir unter Umständen noch heuer versuchen, wieder einmal eine Kegelpartie auszuschreiben. Ich denke, der Winter wird noch lange genug.

Auf ein baldiges Wiedersehen, Elfi

Stadtspaziergang

Unser erster gemeinsamer Stadtspaziergang hat uns von Heiligenstadt über die Donaulände bis zum Kahlenbergerdorf geführt. Elf mutige Rockies haben sich dieser Herausforderung gestellt und sind frohen Mutes, mit viel Freude und sehr engagierten Schritten dem Ziel entgegengegangen. Der kühle Wind und die niedrigen Temperaturen waren zwar unsere ständigen Begleiter, doch unserer gute Laune und unserem Tatendrang tat dies keinen Abbruch.
Im Kahlenbergerdorf angelangt, haben wir die Dorfkirche aus dem 12. Jahrhundert besichtigt. Sehr beeindruckend! Im Brandauers Bierlokal unter den Stadtbahnbögen haben sich dann alle Rockies zusammengefunden, um sich einerseits zu laben und andererseits wieder auf eine normale Körpertemperatur zu kommen. Es hat uns wirklich gut gefallen, alle freuten sich schon auf den nächsten Stadtspaziergang im Februar. Bist d u vielleicht auch dabei?

Alles Liebe, Elfi und Ursi

Es war im Jahr 1938. In Europa dämmerte gerade - Stichwort Nationalsozialismus - eine schreckliche Zeit herauf. An der Universität Harvard im US-Bundesstaat Massachusetts dachten Forscher dennoch über das Glücklichsein nach. Sie konzipierten ein Forschungsprojekt, bei dem über 2000 Personen mehr als 80 Jahre lang begleitet, befragt, diagnostiziert wurden. Man wollte herausfinden, welche Ingredienzien ein Leben lang, gesund und glücklich machen. In dem Buch "The Good Life" (auf Englisch) von Robert Waldinger und Marc Schulz kann man die Resultate detailliert nachlesen.

Die "Harvard Study of Adult Development" hatte sich zum Ziel gesetzt, die Faktoren zu benennen, die dem Wohlbefinden von Menschen förderlich sind. Man fokussierte also nicht darauf, was Menschen krank macht. Wenig überraschend stellte sich heraus, dass es nicht nur eine Zutat für ein gutes Leben braucht. Man sollte beispielsweise ein ausreichendes Einkommen haben, gesund sein, einen erfüllenden Beruf haben und ein anerkanntes Mitglied der Gesellschaft sein. Aber einen Punkt gibt es doch, der klar herausragt: gute Beziehungen. Damit ist nicht nur Ehe- oder Partnerglück gemeint, sondern allgemein ein zufriedenstellendes Kontaktvermögen. Freundschaften, Berufskontakte, gutnachbarliche Beziehungen oder auch nur eine gewisse Offenheit für Begegnungen im Alltag sind buchstäblich belebend, das zeigt diese Studie.

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Zahlen. Die kann man natürlich so oder so sehen. Aber manchmal sind Zahlen eindeutig und belastbar, sie lassen sich drehen und wenden und sehen in jeder Hinsicht gut aus. Die Rocking Community kann ein paar größere und kleinere Rekorde vermelden: Bei insgesamt vier Parlamentsbesuchen haben sich zum Beispiel jedes Mal 20 Personen angeschlossen, ein Rekord. Trotz der Beschränkungen, die uns von der Pandemie auferlegt wurden, gab es im letzten Jahr 502 Veranstaltungen - noch ein Rekord. Dabei wurden 3120 Teilnahmen registriert - schon wieder ein Rekord. Auch in Graz gab es 380 Veranstaltungen, auch das - erraten - ein Rekord. Und damit schließen wir unser Buch für Rekorde - vorläufig. In Kürze treffen sich nämlich die Gruppenleiter und denken sich Neues aus.

Wie immer freuen wir uns unter der Mailadresse newsletter@rocking.community auf Feedback und Anregungen.

Ich wünsche Dir einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße,
Franz